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19.02.2025 | Interview

Interview mit Lyubka Karakostowa – „Ehrenamt verbindet Menschen“

Lyubka Karakostowa (*1975) stammt aus Bulgarien und ist Musikpädagogin. Schon seit ihrer Kindheit spielt sie Klavier und verbindet heute ihren Beruf mit ihrer Leidenschaft als Therapeutin für energetische Arbeit. 2008 kam sie nach Deutschland, lernte die Sprache und suchte den Austausch mit Menschen, um die Alltagssprache besser zu beherrschen. Seit einigen Jahren arbeitet sie beruflich mit dem Cohaus-Vendt-Stift zusammen: Sie vermittelt Praktikumsplätze im Bereich Hauswirtschaft und unterstützt Männer und Frauen dabei, beruflich Fuß zu fassen. Heute engagiert sie sich ehrenamtlich in der Einrichtung und schenkt den Bewohner*innen durch Klavierkonzerte und Entspannungsstunden mit Klangschalen besondere Momente der Freude.

Wie sind Sie zum Ehrenamt im Cohaus-Vendt-Stift gekommen?

Durch meine berufliche Kooperation mit dem Cohaus-Vendt-Stift habe ich viele Eindrücke gesammelt und gemerkt, wie gut mein Wissen und meine Fähigkeiten hier gebraucht werden. Als Musikpädagogin und Therapeutin verbinde ich die Musik mit meiner spirituellen Neigung. Musik kann Menschen auf eine ganz besondere Weise erreichen und sie berühren – unabhängig von Alter oder Herkunft. Außerdem bin ich ein kontaktfreudiger Mensch. Ich mag Begegnungen und den Austausch, auch weil es mir hilft, in der Alltagssprache sicherer zu werden. Das Ehrenamt ist für mich eine wunderbare Möglichkeit, meine Stärken einzubringen und gleichzeitig mit anderen in Kontakt zu treten.

Was macht das Ehrenamt für Sie besonders?

Musik und Klänge können weit mehr als nur unterhalten – sie schaffen Nähe und bringen Menschen zusammen. Wenn ich meine Klavierschülerinnen zu den Sonntagskonzerten mitbringe, entsteht eine besondere Verbindung zwischen den jungen Menschen und den Bewohner*innen. Diese Momente sind voller Neugier, Offenheit und Freude. Die Resonanz der Bewohner*innen berührt mich immer wieder: Ein Lächeln, ein dankbares „Das hat mich so entspannt“ oder ein zufriedener Blick während der Klänge zeigt mir, wie viel ich mit meinem Ehrenamt bewirken kann.

Sie sind voll berufstätig und möchten dennoch Zeit schenken, warum?

Zeit ist das Wertvollste, was wir geben können. Für mich ist es wichtig, sie sinnvoll einzusetzen. Die Bewohner*innen des Cohaus-Vendt-Stifts haben ein Leben lang gearbeitet und unser aller Leben mitgestaltet – es ist mir wichtig, ihnen etwas zurückzugeben. Ich glaube, jeder Mensch hat etwas zu geben: Zeit, Talent oder Aufmerksamkeit. Im Ehrenamt kann ich all das einbringen und bekomme gleichzeitig so viel zurück – echte Begegnungen, Dankbarkeit und die Gewissheit, etwas Positives bewirkt zu haben. Jeder Beitrag, so klein er auch sein mag, ist wertvoll und wird geschätzt.

Was können Sie Menschen sagen, die überlegen, ein Ehrenamt im Cohaus-Vendt-Stift zu übernehmen?

Ein Ehrenamt bedeutet nicht, dass man immer etwas Großes leisten muss. Oft reicht es, einfach da zu sein, zuzuhören oder jemanden in einem Moment zu begleiten. Jede*r bringt eigene Stärken mit, und im Cohaus-Vendt-Stift wird man unterstützt, genau das einzubringen, was einem liegt. Es ist ein bereichernder Austausch, bei dem man nicht nur gibt, sondern auch viel zurückbekommt – an Erfahrungen, Dankbarkeit und Freude. Ich kann es nur empfehlen, den ersten Schritt zu machen, sich auszuprobieren und die Begegnung mit den Menschen zu suchen.

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